Info- und Diskussionsveranstaltung
im Rahmen der Global Strike/ClimateWeek des Bielefelder Aktionsbündnis ClimateWeek vom 19. – 29.09.2019
mit Matthias Monroy, Aktivist und Redakteur der
Zeitschrift Bürgerrechte & Polizei/CILIP
Menschen fliehen über das Mittelmeer nach Europa, um Asyl zu erhalten, doch
viele werden daran gehindert. Sie werden abgefangen von der EU – Grenzüber-
wachungsagentur Frontex.
Frontex, die am schnellsten wachsende Behörde innerhalb der EU, wird mit
immer größerer Macht ausgestattet. Sie überwacht u.a. das Mittelmeer und
Nordafrika mit Satelliten, Flugzeugen und Drohnen. Das Mittelmeer bildet den
Burggraben der „Festung Europa“, Nordafrika zählt zum sogenannten
Grenzvorbereich. In den nächsten Jahren soll Frontex von 1500 auf 10.000
Beamte ausgebaut werden und dann auch aktiv in Drittländern eingreifen
können.
Ungeachtet der Europäischen Menschenrechtskonvention kooperiert Frontex
mit der berüchtigten libysche „Küstenwache“ und europäischen
Grenzschutzkräften, die Geflüchtete brutal wieder in entsetzliche Lager sperren
oder hinter die gerade überwundenen Grenzzäune jagen.
Die Idee von Frontex und der „Sicherung der Außengrenzen“ entspringt dabei
dem gleichen todbringenden Prinzip, das auch eine wirksame Klimapolitik
bislang verhindert: dem Aufrechterhalten einer auf Ungleichheit fußenden
„Imperialen Lebensweise“ entgegen dem (Über-)Lebensinteresse von
Menschen. Menschen und Staaten, die im „Überfluss“* leben, zerstören dafür
weltweit die Lebensgrundlagen und schotten ihren Reichtum dann gegen alle
anderen Menschen ab, deren Lebensgrundlagen sie vorher für diesen
„Überfluss“ zerstört haben. Dieses Ungleichgewicht schadet allen: Die im
„Überfluss“ macht er nicht glücklicher und zufriedener – die Arm-Gemachten
(Ausgebeuteten) tötet er.
Deswegen muss auch beides auf dem Weg zu einer „überlebensfähigen und
lebenswerten Welt für alle“ gemeinsam bekämpft werden.
Veranstaltet von der Seebrücke Bielefeld in Kooperation mit der Kulturwache, dem Rosa-Luxemburg-Club Bielefeld und dem Welthaus Bielefeld