Wann

10/12/2018    
17:30 - 19:00

Wo

Bielefeld Rathausplatz
Niederwall 23, Bielefeld 33602

Veranstaltungstyp

Am 10.12.2018 um 17:30 wollen wir anlässlich des UN-Migrationspaktes mit euch gemeinsam vor dem Bielefelder Rathaus den Ertrunken im Mittelmeer gedenken. An einem Mahnmal wird es die Möglichkeit geben mitgebrachte Kerzen, Kränze und sonstige Zeichen des Gedenkens abzulegen.
Warum wir das machen?:

Im vergangenen Jahr sind wieder mehr als 2123 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken. Die staatliche Seenotrettung wurde eingestellt und eine weitgehende Behinderung und Kriminalisierung der privaten Rettungsschiffe überlässt die in Seenot geratenen Menschen mehr und mehr ihrem Schicksal.
So steigt die Zahl der Toten im Verhältnis zur Anzahl der Geflüchteten, die das Mittelmeer überquerten. Denn viele Menschen auf der Flucht erreichen das Mittelmeer nicht mal mehr. Niemand weiß genau, wie viele Flüchtlinge inzwischen in der Sahara sterben, da die mit finanzieller Hilfe der EU aufgerüstete militärische Grenzsicherung in Afrika die Menschen zu immer gefährlicheren Routen zwingt.
Viele Flüchtlinge werden in Lagern in Libyen festgehalten, wie Vieh zusammengepfercht, vergewaltigt und ihrer Menschenrechte beraubt. Diese Menschen haben nichts getan, außer sich auf den Weg zu machen, um vor Kriegen, vor den Folgen der Klimakatastrophe, vor Diktatoren oder vor wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit zu fliehen.
Am 10./11. Dezember treffen sich die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen in Marokko, um den UN-Migrationspakt (Global Compact for Save, Orderly and Regular Migration) zu verabschieden. Seitdem einige Staaten, deren flüchtlings­feindliche Politik offensichtlich ist, angekündigt haben, den Pakt nicht zu unterschreiben, werden auch in Deutschland immer mehr Stimmen laut, die den Pakt kritisieren, weil er angeblich zu migrationsfreundlich sei.
Wir begrüßen grundsätzlich einen Migrationspakt der Vereinten Nationen, kritisieren aber u.a.:
– dass die Unterzeichnung völlig unverbindlich ist und keinen Staat dazu verpflichtet, in Seenot geratene Menschen zu retten und private Seenotretter nicht zu kriminalisieren
– dass es auch laut Pakt solange weiterhin Lager für Flüchtlinge geben soll bis Alternativen (?) geschaffen sind
– dass die Militärhilfe der EU für Diktatoren zum Zweck der Grenzsicherung gegen Flüchtlinge nicht gebrandmarkt wird.

Um während der Verhandlungen um den UN-Migrationspakt in Marokko unsere Forderungen an eine menschliche Migrationspolitik laut werden zu lassen und als ein Zeichen unserer Trauer für all die Menschen, die bisher im Mittelmeer ertrunken sind, laden wir zu dieser Trauerkundgebung ein.

https://www.facebook.com/events/287408471960470/