“Dass die Kritik der gesellschaftlichen Arbeitsteilung unvollständig bleibt, solange sie die vorwiegend Frauen zugewiesene Sphäre der Hausarbeit ausblendet, ist heute so wahr wie in den 1970er Jahren, als Feministinnen der alten Arbeiterbewegung einen blinden Fleck in puncto Geschlechterverhältnis attestierten. Dass es jedoch einen notwendigen Zusammenhang zwischen Kapital- und Geschlechterverhältnis gibt, die jetzige Produktionsweise also auf eine bestimmte geschlechtliche Arbeitsteilung sowie damit einhergehende festgeschriebene Geschlechtercharaktere angewiesen ist und diese zwangsläufig fördert, konnte bis jetzt nicht plausibel argumentiert werden. Trotz erheblicher Diskontinuitäten in der Entwicklung der Geschlechterunterschiede in den letzten dreihundert Jahren kapitalgetriebener Geschichte sehen wir weniger eine Verhärtung der Verhältnisse als vielmehr eine Tendenz zur Nivellierung. Ausgehend von dieser Beobachtung wollen wir uns im Folgenden einige prominente Etappen der Debatte um Kapitalverhältnis und Geschlechterdifferenzen anschauen. Empirische Folie ist dabei die Entwicklung in Deutschland im Besonderen sowie in den westlich-industrialisierten Ländern im Allgemeinen.” leiten die Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft (Kosmoprolet) ihren Text “Abseits des Spülbeckens – Fragmentarisches über Geschlechter und Kapital” ein.
Auf Grundlage des Textes – der in der 4. Ausgabe der Kosmoprolet zu finden ist – wollen wir diskutieren, ob es einen notwendigen Zusammenhang zwischen Geschlechter- und Produktionsverhältnissen gibt und dabei kritisch auf die Ansätze von Roswitha Scholz, Mariarosa Dalla Costa und Sivia Ferdirici eingehen.
Den Text findet ihr hier: https://www.kosmoprolet.org/de/abseits-des-spuelbeckens-fragmentarisches-ueber-geschlechter-und-kapital