Lesung mit Eike Sanders (apabiz e.V. /AK fe.in)
Antifeminismus will die Errungenschaften der (queer)feministischen Bewegungen zurückdrehen: Durch Begriffsumdeutungen, Angriffe auf reproduktive Rechte, Ressourcen und Gleichstellungsmaßnahmen. Für die AfD ist der Antifeminismus neben Rassismus ein zweites Standbein. Akteur*innen der extremen Rechten, Konservative und die „gesellschaftliche Mitte“ treffen sich in einer Ideologie von Frauen*hass und LGBTIQ*feindlichkeit. Sie vereint der Wunsch nach einer binären Geschlechterordnung und einer Männlichkeit, die gemeinhin als „toxisch“ bezeichnet wird.
Antifeminismus kann auch tödlich sein: Der Glaube an männliche Vorherrschaft stellt die Basis für sexualisierte Gewalt, Femizide und Terrorismus dar. Paradoxerweise hat die (extreme) Rechte „Frauenrechte“ dort für sich entdeckt, wo die „weiße Frau als Opfer“ eine scheinbar neue Mobilisierungskraft entfalten kann: in Kandel, Chemnitz oder Wien. Das Engagement rechter Frauen* für „Frauenrechte“ ist dabei weder neu noch eine reine Instrumentalisierung durch rechte Männer: Es funktioniert für sie als Selbstermächtigung, bleibt jedoch immer antifeministisch. Die Veranstaltung möchte diese neuen Entwicklungen, Gleichzeitigkeiten und scheinbaren Widersprüche genauer beleuchten, um zu neuen feministischen, antirassistischen und antifaschistischen Gegenstrategien zu verhelfen.
Eike Sanders ist Mit-Autorin des AK Fe.In (Feministische Intervention), welches als Autor*innenkollektiv im August 2019 das Buch „Frauen*rechte und Frauen*hass. Antifeminismus und die Ethnisierung von Gewalt“ (Verbrecher Verlag) veröffentlichte. Sie ist Mitglied im Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus.
Der Eintritt ist frei, der Platz begrenzt. Bitte rechtzeitig reservieren.