Prof. Dr. Karin Priester, Universität Münster
„Die Rechte zwischen Populismus und Neofaschismus“
In Referat und Diskussion geht es um die Charakterisierung der verschiedenen rechten Strömungen, ihre grundsätzlichen Positionen, ihre Strategien und ihre politische Praxis – dies vor dem Hintergrund, dass autoritäres Denken und Rassismus mit den Erfolgen der AfD und deren Einzug in deutsche Parlamente keine Randerscheinungen mehr sind, einer AfD, die seit ihrer Gründung 2013 ist immer weiter nach rechts gerückt ist.
Grundsätzlich ist zu fragen:
Sind Ideologie und Politik der Rechten bzw. des Rechtsextremismus ein gesellschaftliches Randphänomen oder kommen sie aus der „Mitte der Gesellschaft“?
Ist der Rechtsextremismus Ausdruck einer (neuen) sozialen Bewegung und wie wichtig ist für Rechte und Rechtsextremisten inzwischen die „soziale Frage“ ( auf die sie vornehmlich mit rassistischen und völkisch-autoritären Lösungsvorschlägen antworten)?
Wie sind ihre Aktivitäten in den Betrieben zu beurteilen, die darauf zielen, dass Arbeitnehmer*innen „patriotische Betriebsräte“ wählen, um so den Einfluss der DGB-Gewerkschaften zu schwächen.
Schließlich ist zu diskutieren:
Wie können, wie sollen Politik und Zivilgesellschaft auf die Politik und die Tabubrüche der Rechten reagieren? Sicher reicht eine moralische Antwort nicht und die Analyse von Ursachen und Wirkungen rechter Ideologien und Parteien kann nur der Anfang sein.