Wann

06/11/2018    
18:00 - 20:00

Wo


Veranstaltungstyp

Die Willkürherrschaft der Nationalsozialisten zum Anlass nehmend, die unter anderem auch die Abschaffung freien Denkens und kreativer Vielfalt unter dem diskreditierenden Stichwort „entartete Kunst“ betrieben, präsentiert die Ausstellung nicht einst diffamierte Werke, sondern aktuelle junge Kunst aus der Region, die sich für Pluralismus und Ausdrucksfreiheit engagiert.

Die Ausstellung zeigt Arbeiten der Bünderin Christine Zeides, die sich in ihren Bildern mit dem Rechtsruck in Deutschland auseinandersetzt und unter dem Titel „Überlegungen für den Fall der Fälle“ Zeichnungen, Film und Text kombiniert. Dabei setzt sie sich mit dem Gedankenexperiment auseinander, dass eine neue Diktatur in Deutschland entsteht. Die Jungkünstlerin mit reichhaltigem Spektrum studiert derzeit in Berlin und ist mehrfache Preisträgerin bei Literaturwettbewerben, wirkt mit in der Herforder AutorInnen-Gruppe und ist bekannt für ihre Kunstsparten übergreifenden Performances. Ausgestellt werden ebenso Werke der iranischen Künstlerin Bahareh Alaei, die 2014 nach Deutschland kam und nun in Bielefeld lebt. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen Frauenportraits. Die mit Acryl gefertigten ausdrucksstarken Malereien offerieren ein darstellerisches Spektrum, das BetracherInnen zu Interpretationen anregt. Nach dem Studium der bildenden Künste sowie einem Grafikstudium stellte die Künstlerin regelmäßig im Iran aus und war zudem Lehrkraft für Bildende Kunst, Kunstmalerei und Keramik. Mit dabei ist auch die Bünder Jungkünstlerin Evelyn Gerke, die 1999 geboren wurde, in Bünde lebt und an der Universität Bielefeld. studiert. Angestoßen durch die Arbeiten von Frida Kahlo, Dalí und Picasso begann sie mit 15 Jahren zu malen, dabei widmet sie sich der ungeliebten und gefürchteten Seite des Menschen, jedoch nicht ohne Humor und stets mit Blick auf die Vielfalt des Menschlichen.. Ihre expressiven und farbintensiven Bilder sind durchaus als Mitteilung zu verstehen, sollen zum Nachdenken anregen und scheinbar feste Wahrheiten hinterfragen. Weiterhin zu sehen sind expressionistische Arbeiten von Sebastian Dubberke. Wie Evelyn Gerke lebt der 2001 geborene Jungkünstler in Bünde. Kreative Schwerpunkte seiner Arbeiten sind Öl-, Aquarell- und vor allem Acryl-Malerei in verschiedenen modernen Stilen, außerdem Zeichnungen in realistisch und abstrakt. Er fertigt Skulpturen aus Draht (nach dem Vorbild einiger seiner Zeichnungen) und auch aus anderen Materialien. Teils bindet er auch einige seiner Motive in selbst verfasste Texte (Lyrik und Prosa) ein. Bei der Ausstellungseröffnung wird er zwei seiner poetischen Texte zu eigenen Gemälden vorstellen.

Von Montag, den 05. bis Samstag, den 10. November ist die Ausstellung jeweils von 18 bis 20 Uhr geöffnet.

Zum feierlichen Abschluss der Ausstellung am Samstag den 10. November findet um 18 Uhr eine einstündige Lesung statt unter anderem mit aktuellen Jugend-Schreibt-Preisträgerinnen, die unter der Überschrift „Freiheit ist…“ eigene Lyrik und Prosa lesen werden. Mit dabei sind Ida Klüter und Nora Weihert aus Bünde, Tina Avdalyan (Herford), Rike Sauer (Bielefeld) und der Herforder Autor Ralf Burnicki, der auch die Veranstaltung moderiert. Im Anschluss daran gibt es die letzte Möglichkeit, sich die ausgestellten Werke anzusehen. Der Eintritt zur Ausstellung und zu den Lesungen ist frei (eine kleine Spende für das Jugendzentrum Villa Kunterbunt ist gern gesehen).

Die Ausstellung ist zu sehen in der Villa Kunterbunt, Kaiser-Wilhelm-Str. 2 (1. Obergeschoss), 32257 Bünde, Mo. bis Sa. immer 18 bis 20 Uhr.