Karkhiran Khozani erzählt uns von Nilufar, die in einer Frauenbeziehung
lebt. Auf der Suche nach einem Teil ihrer Selbst unternimmt sie ihre erste Reise in den Iran. Dort begegnet sie einer ihr unbekannten Familie – die Familie ihres Vaters, der in den Iran zurückgekehrt ist, als sie noch ein junges Mädchen war. Sie trifft auf eine Gesellschaft voller Gegensätze und lernt ein Leben kennen, das das ihre hätte sein können, und einen Vater, der ihr immer dann ausweicht, wenn sie ihm nahe kommt. Umgeben vom Chaos der ständig fließenden Hauptstadt Teheran und der wohlmeinenden Gastfreundschaft ihrer Verwandten entblättert Nilufar Schicht um Schicht die Zerrissenheit eines Landes, ihrer Familie und ihrer eigenen Identität.
Die Protagonistin lässt uns in verschiedenen Zeit- und Reflektionsebenen
an den Eindrücken teilhaben, die sie durchlebt. Besonders gut gelungen ist das Einfangen von Widersprüchlichkeiten und der Herausforderung, diese in ein eigenes Leben, in eine eigene Sichtweise
zu integrieren. Nicht zuletzt lädt uns das Stilmittel einer Reise ein, uns selbst mit der Autorin durch Zeit, Raum und Kultur zubewegen.
