AJZ
Das ist unser Haus …

Am 21.04.1973 wurde ein Haus in Bielefeld Brackwede besetzt und von den ca. 300 Besetzer•innen ein selbstverwaltetes und unabhängiges Arbeiterjugend- und Schülerzentrum gefordert.

Nach der Besetzung gründete sich der „Verein zur Einrichtung und Förderung eines unabhängigen Arbeiterjugendzentrums Bielefeld-Brackwede e.V.“. Dieser mietete 1973 das Gebäude an der Heeperstraße 132 an. Seit 1992 gehört das Haus uns allen und ist bewusst als autonomes Zentrum unabhängig von staatlichen Geldern.

Warum eigentlich autonom und selbstbestimmt?

Es geht um den Wunsch nach einem selbstbestimmten solidarischen und herrschaftsfreien Miteinander, wo niemand von anderen unterdrückt, ausgebeutet und diskriminiert wird. Das AJZ ist der Versuch, das hier und jetzt anzupacken und in autonomen Strukturen zu organisieren. Ob das klappt, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Auch die Vorstellungen wie eine andere Gesellschaft aussehen könnte, hat sich im Laufe der Jahre immer mal wieder geändert und wird garantiert nicht einstimmig sein. Aber immerhin wird es im AJZ seit 43 Jahren ausprobiert.

Alle Entscheidungen im AJZ werden auf der Hausversammlung (HV) gemeinsam nach dem Konsensprinzip getroffen. Die HV trifft sich zweiwöchentlich und ist offen für alle Menschen, die sich im Haus engagieren (möchten).

Der Minimalkonsens des Hauses hängt unscheinbar auf einem Schild im Eingangsbereich: „Wir wollen hier keine sexistische, rassistische, homophobe, sogenannte behindertenfeindliche oder andere Diskriminierung! Egal ob Wort, Tat oder Bild! Falls du diskriminierendes Verhalten beobachtest oder selbst Opfer davon wirst – greif ein, wehr dich, mach die Anmache oder den Angriff gleich öffentlich oder wende dich an die Leute hinter den Theken oder der Kasse- diese werden dich unterstützen! Nehmt Rücksicht aufeinander und respektiert die Grenzen der anderen Besucherinnen und Besucher!“ Es ist vielleicht nicht viel, was dort geschrieben steht und einige werden darüber lächeln, andere sich beschweren, dass in der Aufzählung einzelne Sachen nicht benannt werden – aber verglichen mit der gesellschaftlichen Realität ist es doch gar nicht so wenig. Denn dieser Konsens beinhaltet die Gegnerschaft zu rassistischen, antisemitischen, islamophoben, antiziganistischen, sozialchauvinistischen, sexistischen, homophoben oder sonst wie menschenverachtenden oder diskriminier-enden Anschauungen.

Dass die Umsetzung der Ansprüche und Vorstellung von autonom, selbstbestimmt, Konsens und des Anspruchs keinen Menschen zu diskriminieren und keinerlei Diskriminierung zuzulassen leicht ist, hat niemand behauptet. Ob es funktioniert gilt es immer wieder aufs Neue herauszufinden. Aber letztendlich ist es so, dass das Haus, das AJZ, auch nur aus Steinen besteht. Die Ideen werden von den Menschen darin umgesetzt und das Haus ist nur das, was die Menschen daraus machen…

Deshalb sind alle Menschen, die den oben genannten Konsens teilen, herzlich eingeladen Teil des Hauses zu werden!

Kommt vorbei! Schaut euch an was es für Möglichkeiten gibt! Diy !

Was es gibt:

  • Metall- Fahrradwerkstatt, Siebdruckwerkstatt und Holzwerkstatt
  • Sportraum
  • Band-Proberäume
  • Kneipe
  • Konzerte, Parties
  • Kino
  • Gruppenräume
  • Infoladen
  • Verschiedene Polit-Veranstaltungs-und Konzertgruppen

Regelmäßige Termine:

  • FLTI* Kneipe immer am 3. Montag im Monat ab 20:00 Uhr (veganes Essen)
  • FLTI* Infoladen ebenfalls am 3. Montag im Monat ab 19:00 Uhr
  • Jeden Donnerstag Kneipe ab 20:00 Uhr (veganes Essen)
  • Hausversammlung jeden 1. und 3. Dienstag im Monat um 20:00 Uhr
  • Infoladen jeden Donnerstag 19:00 – 21:00 Uhr; bis 20:00 Uhr Sprechzeit des Ermittlungsausschuss
  • Offene Fahrradwerkstatt jeden Donnerstag 17:30 – 19:30 Uhr

Wegen Veranstaltungen/Konzerten/Parties – schaut auf unsere Homepage

Kontakt: mail@ajz-bielefeld.de

FAU Lokal
Seit 2013 befindet sich das FAU LOKAL in der Metzer Straße 20. Grund der Eröffnung war, einen festen Anlaufpunkt in Bielefeld zu schaffen, nachdem die FAU BIELEFELD sich über die Jahre schon an Orten wie der Bürger*innenwache, dem AJZ oder dem Umweltzentrum getroffen hat. Mittlerweile bieten wir schon im fünften Jahr unsere gewerkschaftliche Erstberatung am jedem Montag zwischen 16 und 18 Uhr an. Natürlich finden auch die Treffen des allgemeinen Syndikat der FAU BIELEFELD immer montags in den ungeraden Kalenderwochen ab 18:30 Uhr statt.

Auch das ANARCHISTISCHES FORUM OWL nutzt das Lokal für die jeden Mittwoch ab 18 Uhr stattfindenden offenen Treffen.

Doch vor Ort wird nicht nur über Strategien für die Überwindung der herrschenden Zustände diskutiert, sondern auch versucht, einen herrschaftsfreien Umgang untereinander zu pflegen, um dadurch ein Zusammenarbeiten auf Augenhöhe zu ermöglichen. Die FAU als anarcho-syndikalistische Gewerkschaft und das AFOWL als anarchistische Gruppe streben eine libertäre, klassenlose Gesellschaft an, in der alle Menschen gemäß ihren Bedürfnissen leben und ihre Fähigkeiten frei entfalten können. Diese Form des Zusammenlebens kann nicht auf einen fernen Tag „nach der Revolution“ verschoben werden, sondern muss im Hier und Jetzt erlernt und praktiziert werden, um Strukturen zu schaffen, auf die aufgebaut werden kann. Strukturen, die ein Fundament für einen radikalen Neuaufbau der gesellschaftlichen Zustände bieten.

Veranstaltungen im FAU LOKAL:

Um Selbstbildung im Sinne eines hierarchiefreien Wissenserwerbs geht es beim am letzten Freitag des Monats stattfindenden SCHWARZEN FREITAG. Bei dieser Veranstaltung schauen wir gemeinsam Filme (z.B. MEMORIA VIVA, JE LUTTE DONC JE SUIS) oder haben einfach nur einen netten Abend bei netter Musik und noch netteren Gesprächen; welche aber auch schon mal in einen lebhaften Diskurs münden können und dürfen.

Des Weiteren gibt es regelmäßige Vorstellungen anarchistischer Ideen bei den ANARCHISTISCHEN KLASSIKER*INNEN, gemeinsame Kochaktionen, Spieleabende, Lesungen und alles, was uns sonst noch so einfällt.

Das FAU – Lokal bietet

  • kostenlose Hilfe und Tipps bei Ärger oder Stress auf der Arbeit, dem Amt: zu wenig oder gar kein Geld ausgezahlt, Urlaub verweigert, unbezahlte Überstunden
  • einen Treffpunkt, um sich mit Menschen auszutauschen, die unseren Ideen nahe stehen, die einfach mehr wissen, einen Kaffee trinken, Zeitung oder Buch lesen, diskutieren wollen
  • einen Raum für inhaltliche Veranstaltungen, Diskussionen, Lesungen, Literatur, Filme, Kleinkunst
  • fair gehandelte, ökologisch hergestellte Produkte aus Kollektivbetrieben: Kaffee, Wein, Nudeln, Olivenöl usw.
  • ein „Bewegungsgedächtnis“ in Form einer Bibliothek mit mehreren tausend Bänden, ein umfangreiches Zeitschriften und Dokumentenarchiv sowie eine Vielzahl audiovisueller Medien
  • eine Vernetzung mit weiteren Basisgewerkschaften und – gruppen in Bielefeld und der ganzen Welt
Infoladen Anschlag

Im Infoladen Anschlag gibt es Zeitungen, Broschüren und Bücher, die ihr in herkömmlichen Läden nicht finden werdet – zum lesen und zum mitnehmen. Zu den Themenschwerpunkten gehören u. a. Internationalismus, Digitalisierung, Knast & Repression, Antifaschismus, Anarchismus. Zu finden sind auch immer diverse Infoflyer, aktuelle Aufrufe zu Demonstrationen, Plakate zum Verteilen, Aufkleber, T-Shirts etc.

Der Infoladen ist ein Raum gefüllt mit unterschiedlichen Ideen und politischen Schwerpunkten. Ein Raum für eine kritische Gegenöffentlichkeit, sowie szeneinterne Kommunikation und Vernetzung. Regelmäßig unregelmäßig gibt es hier auch Vorträge und andere Veranstaltungen.

Ein Treffpunkt zum Austausch, Diskutieren, Streiten, Quatschen und Kaffee trinken, zum Lesen und Informieren, für Theorie und Praxis – für emanzipatorische Politik!

Der Infoladen befindet sich in der Heeper Str. 132 und ist immer Donnerstags von 19-21 Uhr geöffnet.

Bis 20 Uhr erreicht ihr hier auch den Ermittlungsausschuss (EA).

Infoladen: https://infoladenanschlag.wordpress.com/

EA: https://infoladenanschlag.wordpress.com/ea/

(Kontakte und PGP-Keys gibt es auf der Seite)

Villa Bünde
*Die Villa Bünde ist ein selbstorganisiertes, soziokulturelles Zentrum
im Kreis Herford, das einen Raum für die freie Entfaltung****schafft.
Wir sind ein Lebens- und Begegnungsraum von Menschen, unabhängig von
Alter, Geschlecht, Religion, Sexualität und Herkunft.*

Selbstorganisiert sein bedeutet für uns, dass alle Entscheidungen über
die Villa auf einem basisdemokratischen Plenum getroffen werden, auf dem
jedeR das gleiche Mitspracherecht hat und, dass das Zentrum durch das
Engagement der NutzerInnen betrieben wird. Wir sind der Überzeugung,
dass Menschen ihr Zusammenleben am besten selbst und nach ihren
Interessen organisieren können.

Die Villa ist ein politischer Raum, dessen Ziel es ist, unser
Miteinander jenseits von Unterdrückungsverhältnissen, die unter anderem
auf kapitalistischer Ausbeutung, patriarchalen oder rassistischen
Strukturen basieren, zu organisieren.

Auch wenn es nicht möglich ist, sich von dieser Sozialisation
freizusprechen, ist es uns wichtig, sich mit dieser Problematik
auseinander zu setzen. Deshalb versuchen wir einen respektvollen Umgang
im Alltag miteinander zu entwickeln und Ausgrenzungen wie beispielsweise
Rassismus, Sexismus, Homophobie, Nationalismus, Faschismus und
Antisemitismus keinen Raum zu lassen. Dies bedeutet unter anderem, dass
bei uns keine Bands spielen dürfen, die sexistische Ansagen machen und
Faschisten selbstverständlich keinen Zutritt haben. Freiraum heißt auch
Schutzraum!

Wir reflektieren diese Zustände nicht nur für uns, sondern tragen unsere
Wünsche und Ziele auch nach außen. Deshalb finden in der Villa
regelmäßig politische Bildungsveranstaltungen statt oder werden von uns
mitorganisiert. Ebenfalls versuchen wir das politische Engagement von
Menschen und ihre Fähigkeit kritisch zu denken zu unterstützen, in dem
wir die Räumlichkeiten für Veranstaltungen oder Gruppentreffen zur
Verfügung stellen. Wir suchen Kontakt zu anderen politischen Gruppen und
arbeiten in Netzwerken, wie dem Zusammenschluss Autonomer Zentren oder
dem Maikomitee Bünde, mit.

Die Villa bietet Raum für Menschen, die ihre Interessen frei entfalten
wollen. So könnt ihr in der Villa Konzerte, Lesungen, Theaterstücke oder
was euch auch immer einfällt organisieren und mitgestalten, ohne an
kommerzielle Gewinnbestrebungen gefesselt zu sein. Dazu begreifen wir
uns als subkulturelle Plattform für Menschen, die sich gerne mit anderen
Menschen über Kunst und Kultur auseinandersetzen wollen oder sich mit
diesen zusammen entfalten möchten.

*Freiraum heißt auch Raum der Möglichkeiten!

SubstAnZ Osnabrück
Das SubstAnZ ist ein selbstverwaltetes Zentrum in Osnabrück, das heißt,
dass es von den Menschen gemacht wird die es nutzen. Der alltägliche
Betrieb, die Finanzierung, die Organisation, die politische und inhaltliche
Ausrichtung … einfach alles, wird zusammen basisdemokratisch entschieden
und getan.

Es ist ein politischer Ort, mit dem Ziel, ein Bewusstsein für
gesellschaftliche Zusammenhänge und deren Gestaltung zu entwickeln und
kritisch über gegenwärtige Zustände zu reflektieren. Es versteht sich als
Freiraum, in dem auch Emma Goldmans Parole gilt: „Es ist nicht meine
Revolution wenn ich nicht tanzen kann!“

Unser Ziel ist auch vielfältiger Kultur in unkommerziellem Rahmen einen
Raum zu geben. Das heißt, dass wir ausschliesslich unsere Unkosten decken
wollen, ehrenamtlich arbeiten und keine Lohnarbeit unterstützen und die
Preise so niedrig wie möglich halten. Es finden politsche Veranstaltungen,
Lesungen, Infoveranstaltungen zu verschiedensten Themen, Workshops, aber
auch Partys, Konzerte und Kneipen Abende statt. Jede/r kann sich mit
seinen/ihren Ideen einbringen.

Leute, die bestimmten Menschengruppen feindlich gegenüberstehen, sind nicht
erwünscht. Das heißt also ganz klar, dass z.B. Sexismus, Rassismus,
Faschismus, Homophobie und Antisemitismus hier nicht geduldet werden.