Wann

21/02/2019    
19:00 - 21:00

Wo


Veranstaltungstyp

Wir wollen ein gutes Leben für alle! – Diese zentrale feministische Forderung ist nach wie vor aktuell, sind Missstände wie Pflegenotstand und der Mangel an KiTa-Plätzen doch in aller Munde. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist zu einem zentralen familienpolitischen Leitbild geworden, bedeutet unter den gegebenen Bedingungen faktisch aber für die Allermeisten – vor allem Frauen*, die Doppelbelastung von Lohnarbeit und unbezahlter Care-Arbeit in Kauf nehmen zu müssen. Care-Arbeit bezeichnet dabei alle Tätigkeiten rund um Pflege, Sorge und Erziehung. Diese für eine Gesellschaft unverzichtbaren Tätigkeiten benötigen Gespräche und/oder Zeit und lassen sich darum nur bedingt den kapitalistischen Logiken von Wettbewerb und Profitmaximierung unterordnen. Als Folge müssen diese Tätigkeiten häufig unentlohnt im Privaten oder entlohnt unter prekären Bedingungen ausgeführt werden – Überstunden und schlechte Löhne sind an der Tagesordnung. All dies sind Symptome einer Krise der sozialen Reproduktion.
In dieser Veranstaltung wollen wir zum einen näher betrachten, was genau „Krise der sozialen Reproduktion“ eigentlich bedeutet. Zum anderen wollen wir einen Blick auf den Krankenhausstreik und den Frauen*streik werfen: Welche Unterschiede und Potenziale haben diese beiden Streikformen, um der Krise der Reproduktion zu begegnen? Und inwiefern sind sie Ansatzpunkte, um Care-Arbeiten mehr ins Zentrum gesellschaftlicher Forderungen zu rücken?
Julia ist Aktivistin der interventionistischen Linken und hat sich gemeinsam mit der Gesundheits-AG der Berliner Ortsgruppe an den Kämpfen für mehr Personal im Krankenhaus beteiligt.
Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion mit Julia und euch!