Wann

04/07/2019    
20:00 - 22:00

Wo


Veranstaltungstyp

GESTERN MORGEN (Lesung)
Über die Einsamkeit kommunistischer Gespenster und die Rekonstruktion der ZukunftDie Re-Konstruktion einer kommunistischen Begierde führt in die Geschichte des Kommunismus und bürstet sie gegen den Strich: von 1939 bis 1917. Der Weg zu den revolutionären Wünschen führt die Autorin über deren Enttäuschung, über das doppelte Scheitern der russischen Revolution, das unbewältigt immer noch anhält. Das Buch birgt eine vergangene Zukunft, die Gegenwart hätte sein können und Zukunft sein kann: gestern morgen.
Auszug:
„Dem Antikommunismus ist zu allererst vorzuwerfen, dass er die Verbrechen des Stalinismus verharmlost. Nicht weil in den Gulags neben den Menschen auch noch eine Idee gemordet worden wäre – was für ein zynischer Einfall –, sondern weil erst der Kommunismus das historisch einklagbare Anrecht in die Welt gezwungen hat, keine Entmündigung hinzunehmen, nicht eine einzige Erniedrigung mehr ertragen zu müssen. Seit dem ist noch das kleinste Unrecht größer und das größte schmerzt um ein Vielfaches mehr.“

Zusammen mit der Autorin Bini Adamczak wollen wir 100 Jahre nach der Oktoberrevolution ihre Geschichte aufwerfen, ihr Scheitern thematisieren und fragen, wie sich heutige Linke und Kommunistinnen jenseits von Glorifizierung und Verleugnung auf sie beziehen könnten.