Der Halle-Prozess: Rechter Terror vor Gericht

Wann

24/11/2020    
19:00

Veranstaltungstyp

Vortrag von Linus Pook,
democ. Zentrum demokratischer Wiederspruch.

Seit dem 21. Juli steht der geständige Attentäter von Halle in Magdeburg vor Gericht. Rund neun Monate nach dem antisemitischen und rassistischen Anschlag wurde er des zweifachen Mordes und des 68-fachen Mordversuchs angeklagt. An bislang rund 20 Verhandlungstagen sagten zahlreiche Betroffene, Ermittler*innen und Sachverständige sowie Bekannte des Angeklagten aus, ein Urteil wird voraussichtlich noch in diesem Jahr fallen.

Der Verein democ. Zentrum Demokratischer Widerspruch e. V. beobachtet und protokolliert den Halle-Prozess kontinuierlich. Linus Pook (democ.) wird vom bisherigen Verlauf der Hauptverhandlung berichten und die zu Tage getretenen Ermittlungsergebnisse kritisch beleuchten. Dabei wird es in einem ersten Block um die Hintergründe des Attentats und die Versäumnisse der Ermittlungsbehörden bei deren Aufklärung gehen: das ideologische Fundament der Tat, die Online-Vernetzung des Angeklagten und der behauptete Verlauf seiner Radikalisierung werden in den Fokus gerückt. In welchem Verhältnis die Nebenkläger*innen zu der Aufarbeitung dieser Hintergründe stehen, wird im zweiten Block des Vortrags aufgezeigt: Wer sind die Nebenkläger*innen, was haben sie zu sagen und warum nehmen sie eine herausragende Rolle im Halle-Prozess ein?

https://democ.de

Eigentlich hatten wir geplant vom 17.- 29.11. die Ausstellung „Keine Alternative“ der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen zu zeigen. Die Ausstellung analysiert die Ideologie der AfD und zeigt deren Verbindung in die rechtsextreme Szene. Aufgrund des Pandemiegeschehens ist dies nun nicht mehr möglich. Ergänzen wollten wir die Ausstellung durch eine Vortragsreihe. Diese führen wir nun online durch.
An dieser Stelle möchten wir den Vereinen Artists Unlimited, Kulturhaus Bielefeld, Nummer zu Platz und Forum Bielefeld danken. Die Ausstellung und die Vorträge hätten eigentlich an diesen Orten stattfinden sollen. Besonders Kulturorte und Kulturschaffende sind von den coronabedingten Maßnahmen betroffen. Die Eindämmung der Pandemie ist erstmal am wichtigsten – aber Orte wie Artists Unlimited, das Kulturhaus, das Nummer zu Platz und das Forum müssen unterstützt werden, damit sie auch nach der Pandemie noch da sind.